Nachdem nun die dritte Arbeitswoche begonnen hat scheint sich bei einem großen Teil unserer 12-köpfigen Crew die Umstellung nach Asien bemerkbar zu machen. Es waren heute nur noch 6 Leute arbeitsfähig. Welche Krankheiten sich die Leute eingefangen haben variiert von Stärke und Auswirkung. Lungen- /Nebenhöhlenentzündung und ein heftiger Infekt sind das Ergebnis einer anstrengenden Arbeitswoche im IBC bei ca. -10 C° und staubigen bzw. sehr trockenen Luftverhältnissen.
Katha, ich und ein dritter Kollege wurden wohl auch dadurch verschont, daß wir momentan im Logistikzentum arbeiten und dadurch nicht ganz so heftigen Umständen ausgesetzt sind. Wir waren die letzten Tage im Wesentlichen damit beschäftigt Audiopanels zu verschrauben und Netzwerkstecker zu terminieren. Ab morgen kommen dann (hoffentlich) die Schubfächer für die zu bauenden Racks und damit der wesentliche Teil. Die Audio- und Videokomponenten verbauen, diese verkabeln und anschliessend Labeln. Eingehnede Signale (z.b. vom Helikopter, Motorrad, etc.) werden dabei per Datenleitung transportfähig gemacht, um anschliessend über das IBC in den Äther gespült zu werden.
Letzten Sonntag haben wir zum ersten Mal eine kleine Sightseeing-tour
ins Historisch- und Politische Zentrum Pekings unternommen. Ich muß
sagen, daß ich von der Dimension den Tiananmen-Platzes beeindruckt war.
Von Steffen haben wir allerlei Wissenswertes über den Platz und dessen Vergangenheit
erfahren. Auch Einkaufstouren sind hier teils ziemlich anstrengend.
Genervte Verkäuferinnen, Leute die einem die Ärmel zupfen um einen in
den Shop zu lotsen und Preise die sich auf ein Zehntel drücken lassen.
Nächste Woche wollen wir uns dann die Verbotene Stadt und das
Mao-Mausoleum anschauen. Dort liegt wohl der große Vorsitzende in einem
Schneewittchensarg, und es werden Heerscharen von Linientreuen
Kommunisten im Sekundentakt an selbigem vorbeigescheucht.