Neues vom Reich der Mitte

Nun habe ich seit gut 10 Tagen nicht mehr geschrieben. Das hat mehrere Gründe.

Zum einen waren die ersten Arbeitstage durchaus anstrengend, zum anderen muss man sich mit der Dimension dieser Stadt erstmal vertraut machen. Sich innerhalb der Olympischen Komplexe und mit den Arbeitsvorraussetzungen der Chinesen zurechtzufinden hat ein paar Tage gedauert. Glücklicherweise haben wir vor ca. einer Woche besuch eines guten alten Freundes aus Deutschland bekommen. Er studiert seit ein paar Jahren Sinologie und steht vor seiner Master-Prüfung. Dank ihm konnten wir diese Stadt bereits nach ein paar Tagen von einer anderen Seite kennen lernen. Englisch scheint in diesem Land weitestgehend Fehlanzeige zu sein. Durch unseren Besuch jedoch durften wir die Speisekarten diverser kleiner, non-tourisischer Restaurants kennen lernen und das handeln auf Märkten und in Shops fiel durch ihn auch leichter. Danke an Steffen nochmal an dieser Stelle.

Arbeitstechnisch waren wir die ersten Tage ausschliesslich im IBC (International Broadcasting Centre) eingespannt. Bei diesem Komplex handelt es sich um das "Herzstück" der Übertragung aller Internationaler Fernseh- und Medienanstalten. Im wesentlichen haben wir dabei erstmal die Kabel für die interne Kommunikation innerhalb des Gebäudes gezogen. Sprich: Telefon- und Netzwerkkabel von Raum zu Raum. Da sich dieses Gebäude größtenteils noch im Rohbau befindet wird die Arbeit durch Staub und Krach dominiert. Auch von "Sicherheit am Arbeitsplatz" kann hier kaum die Rede sein. So wurden z.b. rund um den Bau Schellengerüste etwa zum verputzen der Fassaden aufgezogen. Beim Abrüsten kann es dann schon mal vorkommen daß es Schellen oder 3-Meter-Pipes "regnet". Da wir den Konstrukteuren hinterher arbeiten sind unsere Arbeitsräume glücklicherweise oftmals im wesentlichen fertig gestellt.

Ende letzte Woche wurde unsere Crew dann gesplittet. Katha, ein weiterer Kollege und ich sind seit Montag in den "Fieldshop" abkommandiert worden. Dabei handelt es sich um das Lager- und Logistikzentrum für die Verkabelung aller Übertragungsstätten innerhalb Pekings. Unser wesentlicher Job hier ist das verbauen diverser Komponenten in sogenannte "Racks". Da eben diese Komponenten von einer Stadt ca. 450km nördlich von Peking geliefert werden müssen, und die Straßen nördlich der Stadt wohl verschneit sind, haben wir momentan dort noch nicht viel zu tun. Hoffentlich ändert sich das binnen der nächsten Tage.

Photos habe ich nun schon öfters versprochen… Gebt mir noch ein paar Tage. 😉